Kardinal Gropper
Theologie & Geschichte

Paul III.

1468 - 1549


Alessandro Farnese, geboren 1468, gestorben 1549. Gropper brachte seinen Bruder Caspar zur für die Zeit seines Aufenthaltes in Italien im Haushalt der Familie Franese unter. Paul III stellte Gropper 1545 ein Kummulationsindult für die Sammlung kirchlicher Pfründen im Erzbistum Mainz aus, welches von Marcello Crescenzi überarbeitet wurde. Dieses Schreiben entspricht trotz seiner Ambivalenz, seitens der Kurie zum einem dem päpstlichen Reformwillen und zum anderen dem Kampf gegen die Reformation und deren Häresie, denn in dieser Zeit bestand stets die Gefahr, dass eine neubesetzte Pfründe durch einen nicht geeigneten Inhaber zur Einführung der Neuerung genutzt und so in eine reformatorische Pfründe gewandelt würde. Dabei wird oftmals das zu dieser Stelle gehörende Vermögen säkularisiert und die gewohnte Seelsorge nicht mehr in der Weise geleistet, die zur Einrichtung der Pfründe führte. So sieht der Papst es lieber mehrere Pfründe in der Hand eines bewährten fürsorgenden katholischen Priesters, der dann einen geeigneten Vertreter für die Seelsorge entsendet, als dass die Stelle evangelisch wird. Zudem bestand gerade auch wegen des desolaten Zustands der Priesterausbildung ein erheblicher Priestermangel, wodurch selbst den reformorientierten Kreisen der katholischen Kirche oftmals keine andere Möglichkeit blieb, als diesen Weg, der zweifelsohne jedoch den Keim des Amtsmissbrauchs in sich trug zu gehen. Was Johannes Gropper anbelangt, so verzichtete er so bald wie möglich wieder auf die, ihm auf diese Weise zugefallenen Benefizien.

© André & Frank Hagemann, 2007