Kardinal Gropper
Theologie & Geschichte

Gottfried Gropper

1507 - 1571


Gottfried Gropper wurde als zweiter Sohn von Johannes Gropper und Anna Hugen um 1507 in Soest geboren. Er starb erblindet am 10. August 1571. Gottfried Gropper war mit Catharina Strauß-Blitterswich verheiratet, mit der er 17 Kinder hatte. Von den Töchtern traten vier in den geistlichen Stand ein. Seine Tochter Anna heiratete den jülich-bergischen Vicekanzler Johannes Hardenrath. Von seinen Söhnen seien hier vier kurz genannt. Dr. iur. utr. Kaspar Gropper, Kanzler des Erzbistums Salzburg, Dr. theol. Johannes (II.) Gropper, Scholaster an St. Gereon und Dechant zu Soest. Dr. iur. utr. Peter Gropper, Domherr und Generalvikar zu Köln, Dechant an St. Andreas zu Köln und Propst am Cassius und Florentiusstift zu Bonn, schliesslich Dr. iur. utr. Gottfried Gropper, Domherr und Scholaster zu St. Gereon zu Köln, Propst zu Soest und Vizedominus des Vest Recklinghausen. Gottfried Gropper studierte Jura in Köln und erlangte 1531 die Doktorwürde. Zur gleichen Zeit wurde ihm eine Professur für Dekretalienrecht übertragen. 1532 war er Dekan der juristischen Fakultät. 1536 bis 1538 bekleidete er das Amt des Vizekanzlers der Universität Köln, als welcher er seine beiden jüngeren Brüder Kaspar und Patrokulus Gropper zu Doktoren der Rechte promoviert.

Sein ältester Bruder Johanne Gropper stellte ihm für Herzog Wilhelm V., dem Reichen, von Jülich-Kleve-Berg, Empfehlungen aus. Daraufhin wurde Gottfried Gropper am 31. Mai 1542 zum Geheimrat ernannt. Nach der Ernennung des Diözesanadministrators Adolph von Schaumburg 1547 zum Erzbischof von Köln, gab es in den herzoglichen Territorien hinsichtlich der Erhebung des Subsidium Caritativum, den Abgaben zur Bestätigung der Bischofswahl an der römischen Kurie, einigen Unmut seitens der Landdechanten, die sich weigerten die Abgabe zu zahlen. Herzgog Wilhelm V. von Jülich-Kleve-Berg und sein Vizekanzler von Vlatten, baten Gropper um eine Einschätzung und beauftragten ihn, bei der Kölner Kurie für einen Verhandlungstermin in Neuss für den 26. Juli 1548 nachzusuchen. Die so genannten Neusser Verhandlungen von 1548 fanden daraufhin zwischen den kurkölnischen und herzoglichen Räten vom 27. bis 28. Juli in Neuss statt. Neben den beiden herzoglichen Kanzlern Oligschläger und Gogreve, war auch ein weiterer Bruder Groppers, Kaspar Gropper, beteiligt. 1549 erreichte Gottfried Gropper in einem seit 1536 anhängigen Rechtstreit zwischen dem Herzog und der Äbtissin von St. Cäcilia zu Köln bezüglich der Kollation des Pfarre in Stommeln einen Ausgleich, der jedoch schon bald darauf seitens des Herzog gebrochen wurde, da der Herzog seinen eigenen Kandidaten dort mit Gewalt einsetzte.

© André & Frank Hagemann, 2007