In den Jahren 1539 bis 1541 nahm Johannes Gropper gemeinsam mit Julius Pflug an den Religionsgesprächen von Hagenau, Worms und Regensburg teil. Gropper zählte hier zur Partei der „Ireniker“, die um ein Verständnis der protestantischen Lehre und einen Ausgleich auf dem Wege des Dialoges bemüht war. Während des Hagenauer Religionsgespräches im Juni/Juli 1540 lernte Gropper den Straßburger Reformator Martin Bucer kennen, mit dem er Freundschaft schloss. Auf dem Religionsgespräch von Worms im November 1540, wo Gropper zusammen mit Gerhard van Veldwijk die katholische Seite vertrat, wurde sein „Enchiridion“ zur Grundlage des Einigungsversuchs. Schließlich kam es auf dem Regensburger Reichstag vom 5. April bis 29 Juli 1541, am 27. April 1541 unter der maßgeblichen Mitwirkung Groppers, Melanchtons und Kardinal Contarinis beinahe zu einer Einigung zwischen den gegnerischen Parteien, wobei Groppers „Enchiridion“, das sich vor allem in den strittigen Fragen bezüglich der Rechtfertigungslehre der protestantischen Position annährte, in abgewandelter Form als „Regensburger Buch“ die Grundlage dieser Einigung darstellte. In einem Schreiben an Alessandro Fanese vom 18. April charakterisierte Contarini die einzelnen Kollokatoren. Zu Gropper notierte er „quello che fece il concilio Coloniense". Knapp einem Monat später berichtete Contarini nochmals an Farnese: „Il Gropperio si fatica estremamente, é buono Christiano e molto desideroso della concordia, et se qualche volta ha bisgono di freno, subito cede, é humile et veramente gentilissimo, ha benissimo per le mani la scrittura sacra et li dottori antiqui."
|