Kardinal Gropper
Theologie & Geschichte

Das Konzil von Trient


Das Konzil von Trient, das von 1545 bis 1563 in drei großen Sitzungsperioden tagte, war der Angelpunkt der gesamten katholischen Reform. Mehrfach musste der Beginn des Konzils wegen kriegerischer Auseinandersetzungen und auf Grund des Taktierens der Mächtigen verschoben werden. Auch nach seinem ersten Zusammentreten, wurden es immer wieder unterbrochen. Auf dem Konzil flossen die unterschiedlichen Bemühungen um eine Reform der Kirche an Haupt und Gliedern, die Wiederherstellung der Einheit zusammen. Auf ihm wurden die zersplitterten katholischen Kräfte gebündelt. Während der zweiten Sitzungsperiode erschienen dann auch endlich die protestantischen Gesandten der Kurfürsten von Brandenburg und Sachsen, des Herzogs von Württemberg und der Reichsstadt Straßburg. Schließlich war die Einberufung eines allgemeinen Konzils überhaupt eine der Hauptforderungen Martin Luthers gewesen, der jedoch befangen in seinen Ideen, selbst dessen Autorität mittlerweile anzweifelte. So vermochte das Konzil es nicht, die verlorene Einheit des Christentums wieder herzustellen. Das Konzil konzentrierte sich dennoch darauf, die Definition theologischer Begriffe so zu gestalten, das der Weg zur Einheit nicht versperrt werden würde. Die vom Konzil beschlossenen Reformen, setzten sich langsam aber allmählich durch und bestimmten für die nächsten vierhundert Jahre das Erscheinungsbild der katholischen Kirche. Damit gelang endlich jene umfassende Reform, um die die Kirche auf den großen Reformkonzilien des Spätmittelalters so sehr gerungen hatte.

© André & Frank Hagemann, 2007