Kardinal Gropper
Theologie & Geschichte

Die Synode von Pistoia


Die Kirche versteht und verstand sich stets in ihrer Geschichte als die semper reformanda, eine Gemeinschaft die als der auf der Welt gegenwärtige Leib Christi mit allen irdischen Mängeln behaftet beständig bestrebt durch dauernde Reform, diesem Leib immer ähnlicher zu werden.

Obwohl im 18. Jahrhundert vielerorts noch immer nicht alle Ideen und Vorstellungen der tridentinischen Reformdekrete umgesetzt und verwirklicht waren, sah sich die Kirche im Zeitalter des aufgeklärten Absolutismus bereits wieder neuen Herausforderungen gegenüber. Viele Bischöfe wollten ihre vermeintlich aufgeklärten oftmals aus der Freimaurerei herrührenden  Ideen mit aller absolutistischen Gewalt durchsetzten, ohne auf Rom noch auf die Gefühle der Gläubigen Rücksicht zu nehmen.

Die Synode von Pistoia 1786, stellt einen solchen Versuch zwischen Reform, Aufkärung, Staatskirchentum und absolutistischer Willkür dar.

© André & Frank Hagemann, 2007