Der größte Dienst, den Johannes Gropper Kaiser Ferdinand leistete, war sein Gutachten für die Kurie zur Kaiserwahl Ferdinands I., das er dem Papst am 21. Oktober 1558 überreichte. Dieses war nötig geworden, da Ferdinand, wie oben erwähnt, schon am 5. Januar 1531 in Köln von den Kurfürsten auf Drängen Kaiser Karls V. zum deutschen König gewählt worden war. Nach der Abdankung seines Bruders im Jahre 1556 hatte Ferdinand nach bloßer Proklamation seitens der Kurfürsten, die Kaiserkrone ergriffen, ohne dass es zu einer formellen Wahl gekommen wäre. Darin sah der Papst einen offenen Rechtsbruch. Gropper schlug in seinem Gutachten vor, der Kaiser möge ein zurückdatiertes Schreiben an den heiligen Stuhl mit der Bitte um Anerkennung seiner Wahl schicken, was Rom ihm darauf als einmalige Gnade gewähren sollte.
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