Kardinal Gropper
Theologie & Geschichte

Wilhelm von Kleve

Herzog von Jülich-Kleve und Berg

Graf von der Mark und Ravensberg, Herr von Ravenstijn

1516(1539) - 1592

Grabmal Herzog Wilhelms V. von Kleve in der ehemaligen Stiftskirche, heute Pfarrkirche St. Lambertus in Düsseldorf, Liegefigur.

©Frank Hünerbein-Hagmann


Wilhelm von Kleve wurde am 28. Juli 1516 in Kleve als ältester Sohn Johanns von Kleve, des Herzogs von Jülich-Berg, und seiner Ehefrau Maria von Jülich geboren. Er starb am 5. Januar 1592 in Düsseldorf. Von seinem Erzieher Konrad von Heresbach ganz im Sinne des Humanismus erzogen, war Wilhelm von Kleve ein reformorientierter Fürst, der lange Zeit nach einem eigenen Weg für seinen Staat suchte, was sich vor allem in seinem Engagement um eine Via Media, einen Mittelweg zwischen Protestantismus und alt hergebrachtem Katholizismus zeigte. Von Rom jedoch stets wegen seines dauernd im Raum stehenden Häresieverdachtes argwöhnisch beobachtet, zumal er einerseits alle seine Töchter mit protestantischen Herrschern verheiratet hatte, er sich andererseits für seinen nachgeborenen Sohn Johann Wilhelm von Kleve um das Bistum Münster bemühte. 

Noch zu Lebzeiten Herzog Johanns III. von Kleve hatte Johannes Gropper Kontakt zum Jungherzog. So übergab Gropper am 25. Februar 1537 dem Jungherzog Wilhelm auf dem so genannten Düsseldorfer Tag Gravamina bezüglich der ihm seitens der Stadt Soest 1531 entzogenen Pfarre St. Peter.

Wilhelm von Kleve hatte schon in seiner Jugend erfolglos versucht, die geldrische Erbschaft anzutreten. Der Kaiser setzte jedoch gegen geltendes Recht seine eigenen Ansprüche bezüglich des Herzogtums Geldern mit militärischen Mitteln durch. Zur Stärkung seiner Position hatte Wilhelm von Kleve damals die Nichte des französischen Königs, Jeanne d’Albret, geheiratet.

Wie schon zu Wilhelms Vater, Herzog Johann III. von Kleve, gab es ewischen Gropper und dem Herzog, bzw. dessen Räten (Konrad von Heresbach, Johann von Vlatten, Gohgreve, Kaspar und Goddart Gropper) einen weitreichenden Briefwechsel, wobei es Johannes Gropper in der ersten Zeit von etwa 1540 bis 1543 darum ging den Frieden zu erhalten, aber eindeutig Partei für den Herzog nimmt, da sein Dienstherr, der Erzbischof von Köln, Hermann von Wied als Pate des Herzogs, seinen Großsiegler Gropper darin unterstützte.

© André & Frank Hagemann, 2007