Kardinal Gropper
Theologie & Geschichte

Peter Canisius

1521 - 1597


Peter Canijs wurde am 8. Mai 1521 in Nimwegen geboren. Er starb am 21 Dezember 1597 in Freiburg in der Schweiz. Seine Eltern waren Jacob Canijs, der Bürgermeister seiner Heimatstadt Nimwegen war, und dessen Ehefrau Aegidia Honunigana. Sein Vater gehörte wie auch Johannes Gropper zu den Gesandten zu den Friedensverhandlungen, die 1543 zum Vertrag von Venlo führten.

1535 ging Peter Canijs nach Köln, wo er von 1532 bis 1546 ein Studium an der theologischen Fakultät der dortigen Universität absolvierte. 1540 erlangte er den akademischen Grad eines Magister Artium. Zu dieser Zeit war im Hause des Stiftsherrn Andreas Herll von Baerdwijck, Kanoniker an St. Gereon, dessen Scholaster Johannes Gropper damals war,  untergebracht. Letzterer sollte hier bald Canisius’ Freund und Förderer geworden sein. In unmittelbarer Nähe zu den Gruppen, die feste zum alten Glauben Standen, schloss sich Canisius hier gleichfalls dem Widerstandskreis im Umkreis um die Kölner Kartause an, deren wichtigster Führer Johannes Gropper, der als Scholaster des Gereonstiftes ebenfalls der Sprecher des Kölner Weltklerus war. Noch bedeutender für den Erfolg des Widerstandes jedoch war wahrscheinlich die Tatsache, dass Gropper zur dieser Zeit darüber hinaus Großsiegelbewahrer des abgefallenen Kölner Kurfürsten Hermann von Wied war. Sehr bald stieg der begabte Peter Canisius neben Johannes Gropper zu einem der wichtigsten Führer im Verteidigungskampf des Katholizismus auf. Von diesem Augenblick an betraute ihn Gropper immer wieder mit Missionen am Kaiserhof, wo sich Canisius für die katholische Opposition in Köln einsetzen sollte.

Bald nachdem Peter Canisius 1543 in Mainz an den berühmten Exerzizien des Jesuiten Peter Faber teilgenommen hatte, trat er in den Jesuitenorden ein. Es sollte am 8. Mai 1543 gewesen sein, seinem Geburtstag, dass Canisius als Novize zugelassen wurde. Tatsächlich war Peter Canisius nicht nur das erste deutsch Mitglied, sondern zudem noch das erste neue Mitglied überhaupt, das dem Orden, nach seiner Legenden umrankten Gründung in der Kapelle des Heiligen Dionysius auf dem Montmartre bei Paris, an eben jener Stelle, an welcher der Heilige das Martyrium erlitten hatte, und dort wo die Freunde vor Faber, der selber der erste Priester unter ihnen war, die Gelübde abgelegt hatten, beitrat. Nach seinem Ordenseintritt begleitete Faber Canisius zurück nach Köln, wo sie darauf gemeinsam die erste deutsche Ordensniederlassung gründeten, bevor Faber Köln schließlich am 12 Juli 1544 wieder verließ. 1546 erhielt Peter Canisius die Priesterweihe, wonach er seine Primiz in St. Gereon an einem Altar hielt, der sich heute noch in der Krypta befindet.

Im Januar 1547, unternahm Peter Canisius seine erste Reise als Vermittler im Namen des Kölner Stadtklerus. Diese Reise führte ihn nach Ulm, wo er sich der um eine Lösung der Probleme hinsichtlich des verbannten Erzbischofs Hermann von Wied bemühte. Hier war es dann auch, wo er eine enge Freundschaft zum Augsburger Bischof und vehementen Verfechter einer inneren Reform der katholischen Kirche, Otto Truchseß von Waldburg knüpfte. Nur kurze Zeit nach seinem Aufenthalt in Ulm, begleitete Canisius diesen nach Bologna, wohin das Konzil wegen drohender Feindseligkeiten von Trient aus verlegt worden war. Peter Canisius nahm hieran zunächst in seiner Funktion als theologischer Berater Otto Truchseß’ von Waldburg teil, wurde aber seiner hervorragenden Fähigkeiten wegen bald zum päpstlichen Konzilstheologen ernannt.

© André & Frank Hagemann, 2007