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So überschritt Ignatius in Wirklichkeit bereits hier die engen Grenzen der menschlichen Physis, jener rein körperlichen Welt, worin der kirchliche Naturbegriff, der schon bald in Konfrontation zum Naturbegriff der Wissenschaft treten sollte, wie in einem Spassmus gefangen ist, wenn sie z. B. bis heute die Fortpflanzung in den Mittelpunkt menschlicher Sexualität stellt und den Menschen so, ihrer eigenen Lehre zuwider, seiner transzendentalen Orientierung beraubt. Natürlich ist nicht das, was in der Natur vor kommt, denn damit ist auch die gesamte Sexualmoral hinfällig, da in der Natur alles vorkommt, sondern die menschliche Natur ist begründet in der Ausrichtung auf Gott, wodurch nur die willentliche Abwendung von der alles erfüllenden Liebe Gottes widernatürlich sein kann.
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