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Trotz der hierarchischen und martialischen Regeln folgenden Struktur der Gesellschaft Christi, sind die Jesuiten bis heute einer der weltoffensten Orden. So erstaunt es nicht, dass es im 17. Jahrhundert der Jesuit Friedrich Spee von Langenfeld war, der sich der brutalen Verfolgung von Frauen wegen vermeintlicher Hexerei, vehement widersetzte. Auch die neuen Wege, die der Orden in der Mission ging, machen deutlich wie modern der Orden war. Ganz besonders zeigt sich das in Südamerika, wo die Jesuiten angesichts eines krebsartig wuchernden profitorientierten Kolonialismus, der sich mit einer missbräuchlichen, extremen Ausbeutung menschlicher Ressourcen durch die europäischen Herren verband, versuchten, die Bevölkerung vor ihren Unterdrückern zu schützen und ihnen durch eine fundierte Bildung die Mittel zum Widerstand gegen ihre Peiniger zur Verfügung zu stellen. Leider sollten sich diese vermeintlich katholischen Kolonialherren sehr bald offen gegen die Jesuiten und ihre Mission gestellt haben. Mit offener Gewalt gingen sie, alleine von ihrer unmäßigen Profitgier getrieben, gegen die Indianermissionen vor, wobei sie weder die Indianer noch die Jesuiten schonten.
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