Kardinal Gropper
Theologie & Geschichte

Ignatius von Loyola

1491 - 1556


Trotz der hierarchischen und martialischen Regeln folgenden Struktur der Gesellschaft Christi, sind die Jesuiten bis heute einer der weltoffensten Orden. So erstaunt es nicht, dass es im 17. Jahrhundert der Jesuit Friedrich Spee von Langenfeld war, der sich der brutalen Verfolgung von Frauen wegen vermeintlicher Hexerei, vehement widersetzte. Auch die neuen Wege, die der Orden in der Mission ging, machen deutlich wie modern der Orden war. Ganz besonders zeigt sich das in Südamerika, wo die Jesuiten angesichts eines krebsartig wuchernden profitorientierten Kolonialismus, der sich mit einer missbräuchlichen, extremen Ausbeutung menschlicher Ressourcen durch die europäischen Herren verband, versuchten, die Bevölkerung vor ihren Unterdrückern zu schützen und ihnen durch eine fundierte Bildung die Mittel zum Widerstand gegen ihre Peiniger zur Verfügung zu stellen. Leider sollten sich diese vermeintlich katholischen Kolonialherren sehr bald offen gegen die Jesuiten und ihre Mission gestellt haben. Mit offener Gewalt gingen sie, alleine von ihrer unmäßigen Profitgier getrieben, gegen die Indianermissionen vor, wobei sie weder die Indianer noch die Jesuiten schonten.

Auch in Europa war der Orden andauernden Anfeindungen ausgesetzt, die schließlich unter französischem Druck zu seinem Verbot durch Rom führte. So mußte Clemens XIV. letztlich dem mannigfachen Druck der europäischen Höfe nachgeben. Am 21. Juli 1773 veröffentlichte Clemems die Bulle “Dominus ac redemptor noster”, worin er formell das Verbot des Jesuitenordens proklamierte. Diese rigorose Maßnahme beendete mit einem Schlag die jesuitische Mission, wie es auch den vielfältigen Bildungsbemühungen des Ordens ein abruptes Ende machte.

Allen Behinderungen zum trotz und gegen alle Anfeindungen, blühte der Orden jedoch weiter. Ignatius selber, wurde am 3. Dezember 1609 selig gesprochen. Sein Heiligsprechungsprozeß endete am 12. März 1622 mit seiner Kanonisierung durch Papst Gregor XV.

Leider lernte Loyola Johannes Gropper niemals persönlich kennen. Trotzdem war er durch seine Freunde gut über Gropper unterrichtet, so dass er sich von ihm zumindest vom Hörensagen her ein gutes Bild von ihm machen konnte. Allem Anschein nach schätzte Loyola Gropper sehr. Auch richtete er zumindest einen Brief an Gropper. So schrieb Ignatius In einem Brief vom 18. Dezember 1555 schrieb an den Oberen des Jesuitenkonventes in Köln, Leonhard Kessel: “Was das Kolleg in Köln angeht, habe ich zwei Briefe geschrieben, damit Euer Hochwürden den einen kürzeren Doktor Gropper und den anderen längeren dem Pater Prior der Kartause zeigen kann. Vgl. Loyola, Ignatius von: Briefe und Unterweisungen, übersetzt von Peter Knauer, in: Ignatius von Loyola, Deutsche Werkausgabe, Band 1, Würzburg 1993, S. 827.

© André & Frank Hagemann, 2007