Kardinal Gropper
Theologie & Geschichte

Gérard Roussel

Gerardus Rufus

ca. 1480 - 1550


Gérhard Roussel, wurde um 1480 in Vaquerie bei Amiens geboren und starb 1550. Roussel studierte an der Pariser Universität und schloss sich früh dem Humanistenzirkel um Jacques Lefèbvre d’Etaples am Collège de Navarre an. 1521 veröffentlichte Roussel Boethius’ De arithmetica mit eigenen Kommentaren, in denen er sich vornehmlich auf den philosophischen Ansatz Nicolaus von Kues stützte. 1522 veröffentlichte Roussel eine Übersetzung der Magna moralia von Aristoteles ins Lateinische. Roussel stand der reformatorischen Bewegung offen gegenüber. Roussel verließ nach der Verurteilung einiger Sätze Luthers im Jahre 1521 Paris und zog sich zunächst nach Meaux an den Hof Bischofs Briçonnets, den er in seinen Reformbemühungen unterstützte, zurück. Hier wurde Roussel Pfarrer an St. Saintin, Domherr und Schatzmeister. 1525 wurde Roussel der Häresie angeklagt und floh nach Straßburg zu Capito. Durch Intervention Marguerites von Navarra war es ihm möglich, bereits 1526 nach Frankreich zurückzukehren. 1527 wurde Roussel Abt von Clairac und 1536 Bischof von Oléron. 1550 wurde Gérard Roussel von der Kanzel gestürzt und ermordet.

© André & Frank Hagemann, 2007