Kardinal Gropper
Theologie & Geschichte

Johannes Pistorius

Johann Becker

1504 - 1583


Hessischer Pfarrer aus Nidda in der Wetterau. Er nahm als Teilnehmer für die Reformierten an den Religionsgesprächen in den Jahren 1540/1541 teil, wo er mit Johannes Gropper zusammentraf.

Johannes Pistorius wurde im Januar 1504 in Nidda als Sohn des Bürgermeisters geboren. Er starb am 25. Januar 1583 in Nidda. Nach seinem Theologiestudium, das er mit dem Doktorgrad abgeschlossen hatte, war Pistorius schon als Kaplan in seiner Heimatstadt Nidda Anhänger der Reformation. 1530 war Pistorius während des Augsburger Reichstag an der Abfassung der Confessio Augustana beteiligt. 1541 ernannte Landgraf Philipp von Hessen Johannes Pistorius zum Superintendenten der Diözese Alsfeld. Beim Religionsgespräch in Worms 1540 war Johannes Pistorius wie auch beim darauf folgenden Regensburger Kolloquium im Jahre 1541 neben Melanchthon und Bucer einer der Vertreter der protestantischen Partei anwesend. Darüber hinaus nahm Pistorius an den Kolloquien der Jahre 1546 in Regensburg und 1557 in Worms teil. Besonders seit dem letzteren litt Pistorius zunehmend unter dem Streit zwischen den Lutheranern und Philippisten. In der Folgezeit wurde Pistorius mehrfach des heimlichen Calvinismus bezichtigt, zumal er die Konkordienformel ablehnte. Nachdem Johannes Pistorius im Jahre 1580 sein Amt als Superintendent aufgegeben hatte, widmete er sich der Niederschrift einer Reformationsgeschichte.

© André & Frank Hagemann, 2007