Kardinal Gropper 
Theologie & Geschichte

Hartlieb Sennekamp


Hartlieb Sennekamp war Kaplan in Harzfeld, Hamm und Werne. Nachdem sich schon die Pfarrer von St. Georgii, Bastwinder, und der Pfarrer Hemermann von St. Thomae mehrfach darum bemüht hatten, Sennekamp als Vizekuratoren für ihre Pfarren zu gewinnen, folgte Sennekamp schließlich einer Berufung als Vikar an St. Pauli durch Anton Reichefeld. Hartlieb Sennekapm, der zunächst durch seinen gottesfürchtigen Lebenswandel einen guten Eindruck bei Reichenfeld hinterlassen hatte, trat am 29. September 1549 sein Amt an, worauf Sennekamp jedoch schon bald darauf begann seinen Sympathien der Reformation gegenüber offen zu zeigen und seiner Neigung zur evangelischen Theologie nachzugeben. Entsprechend diesen Sinneswandels, verkündete Sennekamp für Reichefeld völlig unerwartet nunmehr offensiv reformiertes Gedankengut. Sennekamps eigene Ideen waren besonders durch Anton Corvinus beeinflusst, dessen Bücher er besaß. Reichefeld nicht mehr Herr der Lage, schaffte es nicht den Geist, den er selbst gerufen hatte, wieder los zu werden und zog sich resigniert zurück. Nachdem Reichefeld seinen Verzicht auf die Pfarre eingereicht hatte wurde Sennekamp von Januar 1550 an durch Johann von Hattingen ersetzt, der schon bald erste Erfolge in der Pfarre in Kult und Unterricht vorweisen konnte.

© André & Frank Hagemann, 2007