Kardinal Gropper
Theologie & Geschichte

Ambrosius Pelargus

Ambrosius Storch

1493/1494 - 1561


Ambrosius Storch wurde 1493 oder 1494 in Nidda geboren. Er starb 4. oder 5. Juli 1561 in Trier. Pelargus gräzisierte seinen Namen entsprechend der humanistischen Mode. Wahrscheinlich trat Ambrosius Pelargus unter dem Priorat Johannes Dietenbergers 1510/1511 oder zwischen 1515 und 1517 in den Dominkanerorden in Frankfurt ein, bevor er schließlich ab dem 5. März 1519 an der Artistenfakultät der Heidelberger Universität fassbar wird, wo auch sein Bruder Valentin, dem er schon 1531 eine Schrift gegen die Bilderstürmer widmen sollte, für das Jahr 1521 als Student nachweisbar ist und dort 1523 das Baccalaureat der Künste erwarb. 1525 ging Pelargus nach Basel wo er in diesem wie auch im folgenden Jahr als Lektor und Prediger tätig war. Von Oecolampad bald in einen heftigen Streit über das Wesen der Eucharistie verstrickt, wurde Pelargus ebenso wie Erasmus von Rotterdam 1529 nach der Einführung der Reformation gezwungen, aus Basel zu fliehen, woraufhin sich Pelargus, ebenso wie Erasmus, dem er jedoch nie perönlich in Basel begegnet war, in Freiburg niederließ. Dort schrieb sich Pelargus  nunmehr am 3. März 1529 als Mitglied des Wormser Dominikanerklosters an der Universität ein. Dort erwarb Pelargus am 27. Januar 1533 das Lizenziat der theologischen Fakultät, bevor er endlich am 28. Januar 1533 zum Doktor der Theologie promoviert wurde. 1539 berief ihn der Trierer Kurerzbischof Johann von Metzenhausen als Professor an der Universität in Trier, deren Theologischer Fakultät er mehrfach als Dekan vorstand. Bedeutend war Pelargus’ Teilnahme an den Religionsgesprächen. So nahm Ambrosius Pelargus als Gesandter des Mainzer Erzbischofs Albrecht von Brandenburg 1540 an den Verhandlungen in Hagenau ebenso teil wie er im November 1540 am Kolloquium von Worms beteiligt war. 1543 begab sich Pelargus, falsch über den Beginn des Konzils, das erst 1545 eröffnet werden sollte, unterrichtet als Vertreter des Trierer Erzbischofs nach Trient. Bei der Eröffnung der ersten Session des Konzils am 13. Dezember 1545 war Pelargus neben Claude LeJay, dem Abgesandten des Augsburger Bischofs Otto Truchseß von Waldburg, einer der wenigen Vertreter der deutschen Theologie. Auch nach der Verlegung des Tagungsortes nach Bologna im Jahre 1547, war Pelargus bei den Sitzungen der Theologenkommission anwesend. Seit dem 13. Juli 1545 war Pelargus erster Domprediger in Trier. 1561 übertrug Pelargus gemeinsam mit dem damaligen Rektor der Trierer Universität die Lehre in Philosophie den Jesuiten.

© André & Frank Hagemann, 2007