Nachdem Johannes Eck noch im Frühjahr in schriftlichen Kontakt mit Martin Luther getreten war, fand diese Brieffreundschaft jedoch schon im Herbst des Jahres mit der Veröffentlichung seiner 95 Thesen vom 31. Oktober 1517 ihr abruptes Ende. In Ecks unter dem Titel Obelisci erschienenen Antwort auf Luthers Thesen bezichtigte Eck Luther offen hussitischer Häresie, wodurch Luther im Laufe des Jahres 1518 immer tiefer in den seit Mai 1518 zwischen Karlstadt und Eck diesbezüglich ausgefochtenen Streit hinein verwickelt wurde, der seinen Höhepunkt schließlich in der zwischen dem 27. Juni und 16. Juli 1519 stattfindenden Leipziger Disputation fand, während welcher Johannes Eck, der anfänglich mit Karlstadt über die Willensfreiheit gestritten hatte, dann aber Luther im Verlaufe der Diskussion über die Herleitung der päpstlichen Autorität aus göttlichem Recht geschickt darin zu bringen, die Behauptung aufzustellen unter den vom Konstanzer Konzil 1415 verurteilten Sätze des Johannes Hus hätten sich wahrhaft evangelische befunden, womit Luther, indem er nunmehr offen die Unfehlbarkeit von Konzilien, deren Autorität er bisher noch stets als die einzige von ihm anerkannte kirchliche Macht anzuerkennen vorgegeben hatte, leugnete, seine wahren Intentionen offen legte. Johannes Eck ließ noch im selben Jahr seine eigene Schrift De primatu Petri, worin er die göttliche Autorität des Papsttums verteidigte, Druck legen.
|