Kardinal Gropper
Theologie & Geschichte

Johannes Eck

Johannes Mayer

Johann Meier

1486 - 1543


Johannes Maier, wurde am 13. November 1486 in Egg an der Günz, wonach er sich später Eckius oder Eck genannt haben sollte als Sohn de Amtmanns Michael Maier geboren. Er starb am 10. Februar 1543 in Ingolstadt. Johannes Maier wurde mit neun Jahren zur Erziehung zu seinem Onkel, dem Rottenburger Pfarrer Martin Maier, geschickt, bei dem er aufwuchs und wo er auch seinen ersten Unterricht erhalten haben sollte. 1498 begann Johannes Eck sein Studium an der Universität Heidelberg, wechselte aber schon 1499 an die Tübinger Universität, wo er 1501 zum Magister artium promoviert wurde. Sein hier noch im selben Jahr begonnenes Theologiestudium brach Johannes Eck jedoch in Folge der in Tübingen wütenden Pest ab, um es daraufhin in Köln, wo er unter anderem Vorlesungen bei Arnold von Tongeren hörte, fortzusetzen, bevor er nach dem Ausbruch der Epidemie wiederum die Flicht ergriff und noch 1502 mach Freiburg im Breisgau ging, wo er schließlich 1510 den Doktorgrad in Theologie erhielt. Bereits zwei Jahre zuvor hatte Johannes Eck mit päpstlicher Dispens vom kanonischen Alter in Straßburg die Priesterweihe erhalten. Seit November 1510 lehrte Johannes Eck als Professor an der Universität Ingolstadt, womit er gleichzeitig eine Domherrenpfründe am Dom zu Eichstätt erhalten hatte.

Nachdem Johannes Eck noch im Frühjahr in schriftlichen Kontakt mit Martin Luther getreten war, fand diese Brieffreundschaft jedoch schon im Herbst des Jahres mit der Veröffentlichung seiner 95 Thesen vom 31. Oktober 1517 ihr abruptes Ende. In Ecks unter dem Titel Obelisci erschienenen Antwort auf Luthers Thesen bezichtigte Eck Luther offen hussitischer Häresie, wodurch Luther im Laufe des Jahres 1518 immer tiefer in den seit Mai 1518 zwischen Karlstadt und Eck diesbezüglich ausgefochtenen Streit hinein verwickelt wurde, der seinen Höhepunkt schließlich in der zwischen dem 27. Juni und 16. Juli 1519 stattfindenden Leipziger Disputation fand, während welcher Johannes Eck, der anfänglich mit Karlstadt über die Willensfreiheit gestritten hatte, dann aber Luther im Verlaufe der Diskussion über die Herleitung der päpstlichen Autorität aus göttlichem Recht geschickt darin zu bringen, die Behauptung aufzustellen unter den vom Konstanzer Konzil 1415 verurteilten Sätze des Johannes Hus hätten sich wahrhaft evangelische befunden, womit Luther, indem er nunmehr offen die Unfehlbarkeit von Konzilien, deren Autorität er bisher noch stets als die einzige von ihm anerkannte kirchliche Macht anzuerkennen vorgegeben hatte, leugnete, seine wahren Intentionen offen legte. Johannes Eck ließ noch im selben Jahr seine eigene Schrift De primatu Petri, worin er die göttliche Autorität des Papsttums verteidigte, Druck legen.

Endlich brach Johannes Eck am 18. Januar 1520 selber nach Rom auf, wo er die Fortführung des Häresieprozesses gegen Martin Luther erreichen wollte. Tatsächlich bewegte Johannes Eck Papst Leo X. dazu, 41 Sätze aus Luthers Lehre in der am 15. Juni 1520 veröffentlichten Bulle Exsurge Domine als häretisch zu verdammen und die Verbrennung seiner Schriften anordnete. Darüber hinaus wurde Luther hierin der Bann angedroht und ein 60tägiges Ultimatum zum Widerruf gesetzt. Johannes Eck selbst wurde nach seiner Ernennung zum Protonotar als päpstlicher Gesandter gemeinsam mit dem Nuntius Girolamo Aleandro mit der Promulgation der Bulle im Heiligen Römischen Reich beauftragt, was Eck jedoch nur in Meißen, Merseburg und der Markgrafschaft Brandenburg gelang.

Im Folgenden wandte sich Johannes Eck auch dem Kampf gegen die oberdeutsche und schweizerische Reformation. So nahm Eck unter anderem an der vom 21. Mai bis 8. Juni 1526 auf Vermittlung seines Freundes Johannes Faber zurückgehende Disputation von Baden im Aargau teil, wo Johannes Eck ganz der glühende Apologet des Papsttums einen triumphalen Sieg über Johannes Ökolampad und Berthold Haller davon trug, wobei man einschränken muß, dass Eck sich nicht nach Zürich gewagt hatte, wo Zwingli ihn zur Disputation erwartete.

© André & Frank Hagemann, 2007