Kardinal Gropper
Theologie & Geschichte

Eberhard Billick

ca. 1500 - 1557


Eberhard Steinberger wurde gegen 1500 in Köln geboren. Er starb am 12 Januar 1557 in Köln. Seine Familie stammte vom Steinberger Hof in Bilk bei Düsseldorf. So wird er sich später nach dem Herkunftsort seiner Familie Billick oder Billicus, daneben benutzt er jedoch auch des öfteren, der humanistischen Tradition folgend, die latinisierte Form seines Familiennamens Lapicida.

Eberhard Billick entstammte einer Familie, die seit mehreren Generationen enge Beziehungen zum Kölner Karmel unterhalten hatte. Der Kölner Karmel war eine wesentlichen Stütze des Katholizismus in den Rheinlanden. Gemeinsam mit der Kölner Kartause bildete der Karmel das Zentrum des aktiven Widerstandes der Kölner Katholiken gegen die von Erzbischof Hermann von Wied beabsichtigte Einführung der Reformation im Kurfürstentum Köln. Auch die von Johannes Gropper, dem Scholaster des St. Gereonstiftes und Großsiegelbewahrer des Kölner Kurfürsten, geführten katholischen Kräfte, gruppierten sich um den Karmel und die Kartause herum. Darüber hinaus sollten wenig später die ersten deutschen Jesuiten hier Unterschlupf gefunden haben. Auch Karl V. bezog im Karmel Quartier, als im Jahre 1520 die Werke Luthers öffentlich verbrannt wurden.

1513 trat Eberhard Billick in den Karmel ein, wo er seine theologische Ausbildung begann, bevor er von 1528 an sein Theologiestudium an der Universität fortsetzte. Wegen der vielen dringenden Aufgaben, die ihm anvertraut wurden, sollte er sein Studium allerdings nicht vor 1540 beendet haben. 

Bald nach dem Abschluss seines Studiums, wurde Billick zum Studienpräfekten seines Konventes ernannt, dessen erster Lektor er kurz darauf ebenfalls wurde. 1531 ging Billick nach Kassel. Von 1533 an führte Billick dort Visitationen durch und überwachte die Obedienz der einzelnen Kongregationen seines Ordens. 1536 wurde Eberhard Billick, noch bevor er sein Studium formell abgeschlossen haben sollte, zum Prior gewählt. Am 27. Januar 1540 endlich schloss er sein Studium ab und wurde am 9. März 1540 zum Doktor der theologischen Fakultät promoviert. Nach seinem Studium  wurde Billick zunächst zum Generaloberen der niederdeutsche Ordensprovinz ernannt, bevor er 1546/1547 Generalvikar der oberdeutschen Karmeliterprovinz wurde.

© André & Frank Hagemann, 2007