Kardinal Gropper
Theologie & Geschichte

Ruard Trapper

1487 - 1559


Ruard Trapper wurde am 15. Februar 1487 als Sohn eines niederländischen Fischers oder auch Schiffeigners in Enkhuizen geboren. Am 2. März 1559 starb er an den Folgen eines am 16. Februar 1559 erlittenen Schlaganfalls während eines Besuches bei König Philipp II. von Spanien in Brüssel. Am 11. Juni 1503 schrieb Trapper sich an der Artistenfakultät in Löwen ein, wo er auch 1507 zum Magister artium promoviert wurde. Danach widmete sich Ruard Trapper einem intensiven Theologiestudium in Löwen unter so bedeutenden Lehrern wie Adrian von Utrecht, dem späteren Papst Hadrian VI. oder Johannes Driedo. Kurze Zeit später wurde Trapper, nach dem Empfang seiner Priesterweihe zuerst Lektor für Physik und Logik an Collège du Porc, zu dessen Regens er bald aufstieg und als solcher am 22. Dezember 1511 in den Rat der Löwener universität aufgenommen wurde. Am 31. Januar 1517 folgte seine Wahl zum Dekan der Artistenfakultät. Gemeinsam mit Jacques Masson erlangte Trapper am 16. August 1519 den Doktorgrad nachdem zuvor am 3. Juni 1516 das Lizenziat erhalten hatte. Bereits am 30 September 1519 ließ die theologische Fakultät in als Lehrer zu und übergab ihm einen Lehrstuhl. Als Nachfolger von Martin Dorpus leitete Ruard Trapper vom 21. November 1519 bis 1533 das Heilig-Geist-Kollegs, als dessen Präsident ihn die Fakultät eingesetzt hatte. Darüber hinaus war er Provisor des berühmten Collegium Trilingue. Nach Tode seines Lehrers Godescalc Rosemondt, berief ih die theologische Fakultät auf dessen Lehrstuhl. Zweimal, 1530/1531 und 1545/1546, hatte Trapper das Amt des Rektors der Löwener Universität inne. Von den Anfängen der Reformation an war Ruard Trapper an der theologischen Fakultät in Löwen in den Abwehrkampf gegen die Reformation und die theologische wie juristische Auseinandersetzung mit dem Protestantismus eingebunden. Bereits 1524 wurde Trapper im Namen der Fakultät zur Prüfung der gegen Nicolas de Bruxelles, den Pfarrer an St. Jacob, nach Antwerpen geschickt, um im folgenden Jahr seinen Lehrer und Kollegen Rosemondt bei ähnlichen Aufgaben nach Mechelen, Antwerpen und in Löwen selber zu unterstützen. Außedem war Trapper im Sommer des Jahres 1525 am Prozess gegen den lutherischen Priester Johannes Pistorius beteiligt. Trapper bemühte sich intensiv um eine Erneuerung des katholischen Glaubens. Allerdings war Trapper, anders als Johannes Gropper bereit nötigenfalls mit rigoroser und unnachgiebiger Strenge gegen unliebsame Ideen und deren Vertreter vorzugehen. So scheute sich Ruard Trapper auch nicht selber ab Prozessen der Inquisition mitzuwirken. 1551/1552 war Trapper als Vertreter der Universität Löwen auf dem Konzil in Trient, wo er mit Johannes Gropper zusammentraf und sich ebenso wie dieser namentlich an den Diskussionen zu Buße und Messopfer beteiligte.

© André & Frank Hagemann, 2007