Wenn man sich Beda vorstellt, wie er auf seinem Esel hockend durch die engen Gassen des Quartier latin reitet, so hat man einige Mühe, zu glauben, dass er über Gedanken und Schrifttum Europas gebot. Er verfolgte jeden, der ihm auch nur im Ansatz verdächtig schien, sich von der strikten Lehre der Kirche auch nur geringfügig zu entfernen, mit seinem harten Urteil, aus dem alleine Rache und Vergeltung sprachen. Béda bekämpfte sogar den großen Erasmus, dessen verdorbene Moral er bessern wollte und den er schlicht als unverbesserlichen Ignoranten bezeichnete. Béda, den seine Studenten „Herkules der Sorbonne“ nannten, gelang es gar Louis Berquin auf den Scheiterhaufen zu schicken. Béda behauptete hinsichtlich der Ketzerverbrennungen, dass „ es nicht nur dem katholischen Glauben entspreche, hartnäckige Kätzer mit dem Tode zu bestrafen, sondern es sogar eine unumgängliche Pflicht jedes Christen sei, dies zu tun“. Béda widersetzte sich systematisch dem Willen des Königs Franz I., indem er es gegen den königlichen Willen wagte einen Prozess gegen die Lehrer an dem von ihm gegründeten Collège des Lecteurs Royaux anzustrengen. Béda widersetzte sich der Anerkennung der Wiedervermählung Heinrichs VIII. durch das Pariser Parlament und ließ sogar „Den Spiegel der sündhaften Seele“ von Marguerite d’Angoulême, der Schwester des Königs verbieten. Schließlich, ließ Bèda dann einfach den Drucker des Werkes, Antoine Augereau, verbrennen.
|