Kardinal Gropper
Theologie & Geschichte

Eberhard Billick

ca. 1500 - 1557


Anlässlich der Kölner Provinzialsynode von 1526, auf welcher zum ersten Male die angesichts der vorliegenden Missstände zu ergreifenden Reformen diskutiert wurden, hielt Eberhard Billick die Eröffnungsrede. Wahrscheinlich nahm auch Johannes Gropper in seiner Funktion als Großsiegelbewahrer des Kurerzbischofs an dieser Synode teil. 1540 gehörte Eberhard Billick ebenso wie Johannes Gropper zur Gesandtschaft des Kölner Erzbischofs Hermann von Wied zum Wormser Religionsgespräch an. Im Gegensatz zu Johannes Gropper, der  immer noch hoffte, dort eine Übereinkunft mit den Protestanten auf dem Verhandlungswege erreichen zu können, war sollte es Billick gewesen sein, der die Chancen auf einen dauerhaften Ausgleich mit dem Protestantismus erheblich realistischer einschätzte. Tatsächlich schloss Johannes Gropper während der Religionsgespräche eine gewisse Freundschaft mit Martin Bucer, während sich Eberhard Billick davor hütete, sich irgendwelchen Illusionen hinzugeben. Von Anfang an betrachtete Billick die protestantische Delegation mit einer gesunden Skepsis wohingegen Gropper später noch schwere Enttäuschungen erleben musste, bevor auch er schließlich, die Vergeblichkeit aller Einheitsbemühungen einzusehen, gezwungen war. Eberhard Billick seinerseits, war anders als Gropper, nicht bereit den Protestanten die kleinste Konzession einzuräumen. Später jedoch sollte die Gegnerschaft zum Reformprojekt Hermann von Wieds und ihr gemeinsamer Kampf für den Erhalt des katholischen Glauben die beiden Theologen wieder einander angenähert haben. So war es Eberhard Billick, der später Groppers “Gegenberichtigung” ins Lateinische übersetzte.

Damals leistet Billick besonders der Universität jede nur erdenkliche Hilfe bei ihren unermüdlichen Bemühungen für die Verteidigung des Katholizismus gegen die Angriffe seitens der Reformatoren. Darüber hinaus halfen sich die beiden Freunde von nun an gegenseitig auf allen Gebieten. So setzte sich Gropper in einem Brief an Kardinal Morone vom 5. Oktober 1556 zu Gunsten des Karmeliterordens ein, während Billick seinerseits sich um einige wichtige Angelegenheiten bezüglich des Patroklistiftes in Soest kümmerte. Endlich nahmen beide Theologen als Fachberater des Erzbischofs und offizielle Vertreter der Kölner Universität am Konzil von Trient teil. Das genau abgesprochen Vorgehen beider in Bezug auf ihre jeweiligen Voten zeigt klar die enge Zusammenarbeit der beiden Freunde. 1556 wurde Billick zum Weihbischof ernannt, starb jedoch leider bevor er seine Weihe erhalten sollte.

© André & Frank Hagemann, 2007