Kardinal Gropper
Theologie & Geschichte

Bernard von Hagen

vor 1500 - 1556


Bernhard von Hagen wurde weit vor 1500 in Geseke in Westfalen geboren. Er starb am 3. Oktober 1556 in Köln. 1505 war Bernhard Orth Pfarrer in Geseke. Wann und wo Hagen studierte ist nicht bekannt, jedoch wird seine intensive Verbindung zu Erasmus in diese frühe Zeit zurückreichen. Die Matrikel der Kölner Universität weisen ihn lediglich als kurfürstlichen Siegelbewahrer aus. Dieses Amt bekleidete Bernhard von Hagen bis er nach dem Tod Degenhard Wittes im Mai 1526 zum Kanzler des Kurfürstentums ernannt wurde. Sein Studium jedenfalls schloss Hagen mit dem Doktorgrad in Jura ab. Seit 1518 war Hagen Domherr zu Köln. Daneben war Bernhard von Hagen Propst an St. Andreas in Köln. Johannes Gropper, der schon 1525, noch vor seiner Promotion zum Doktor der Rechte, in einer Urkunde in den Soester Stadtbüchern als Siegler des Erzbischofs von Köln erschien, folgte Hagen im September 1526 auf seinem alten Posten als Großsiegler nach. Zwischen beiden entwickelte sich über ihre gegenseitige Achtung hinaus eine tiefe Freundschaft. Wahrscheinlich resultierte dieses herzliche Verhältnis aus dem langen Arbeitsverhältnis, der beiden kurfürstlichen Beamten miteinander. In allen folgenden Auseinandersetzungen arbeiteten stets Hand in Hand. So verfaßte Gropper auch nachdem er nicht mehr Hagens direkter Untergebener war weiterhin Briefentwürfe, wie einen wichtigen Brief an Kardinal Bernhard von Cles. Während Bernhard von Hagen wie auch der Dompropst Hermann von Neuenahr bei ihrem Herrn, dem Erzbischof Hermann von Wied, in weltlichen und rechtlichen Belangen auf Reform drängen, forderte Johannes Gropper schon bald als erster eine weit darüber hinaus gehende geistliche Erneuerung. Ein deutlicher Beleg ihrer frühen, sehr engen Zusammenarbeit ist beider Unterstützung des Erzbischofs im Pfründenbesetzungsstreit mit der römischen Kurie. Im Verlaufe dieser Auseinandersetzung erhielt Bernhard Orth ab Hagen die Propstei St. Andreas in Köln anstelle des päpstlichen Provisionisten Adolf Nolden. Auch während des Reformationsversuchs Hermann von Wieds bildeten Hagen und Gropper eine Front gegen die Unternehmungen der Protestanten. In einem Brief an den Landgrafen Philipp von Hessen schrieb Martin Bucer über die katholische Opposition in Köln: ... die leithemmel sind der cantzler und Gropper.

© André & Frank Hagemann, 2007