Kardinal Gropper
Theologie & Geschichte

Tillmann vom Graben

Tillmann a Fossa


Tillmann vom Graben oder latinisiert a Fossa war der Sekretär des Kölner Domkapitels. Anläßlich der Auseinandersetzungen um das Mühlrecht in der Reichsstadt Köln, das dem Kölner Sekundarklerus zustand, sollte Tillmann vom Graben den Domdechanten Heinrich Reuß von Plauen auf Veranlassung Groppers hin, den Straßburger Bischof, Wilhelm von Hornstein, über den Verlauf der Verhandlungen mit dem Rat der Stadt Köln, nachdem letztere widerrechtlich Mühlenlehen vergeben hatte, informieren. Wilhelm von Hornstein war einer der vier kaiserlichen Kommissare, die Karl V. eingesetzt hatte, um im Streit um die geistlichen Freiheiten in der Reichsstadt Köln zu schlichten. Neben dem hier genannten Straßburger Bischof Hornstein waren der Bischof von Münster, Friedrich von Wied, zu dem Johannes Gropper ein gutes Verhältnis hatte, da dieser auch Dechant an St. Gereon in Köln war, und die Grafen Wilhelm und Bernhard von Nassau Schlichter in diesem Streit. Tillmann vom Graben verlaß am 10. März 1536 zum Abschluß des bedeutenden Kölner Provinzialkonzils die angenommenen Reformstatuten von der Kanzel des Kölner Doms. Bei diesen Reformstatuten handelte es sich um den von Gropper verfaßten Kern des Reformwerkes für das Erzbistum Köln, das später von ihm im 1538 erschienenen Enchiridion ausgearbeitet werden würde.

© André & Frank Hagemann, 2007