Kardinal Gropper
Theologie & Geschichte

Jacob von Omphal

Jacobus Omphalius

1500 - 1567


Jacob Omphal wurde am 11. Februar 1500 in Andernach als Sohn des Andernacher Patriziers Bernard Omphal und dessen Frau Hermine von Büren geboren. Er starb am 17. Oktober 1567 Wiesdorf. Omphal begann sein Jurastudium an der Universität Köln und sollte es später zuerst in Utrecht und dann in Löwen fortgesetzt haben. 1529 ging Jacob Omphal nach Paris, wo er 1530 an der Sorbonne den Magister der Rechte erwarb. 1532 war er dort Prokurator der deutschen Nation. Jacob Omphal stand mit den bedeutendsten Humanisten seiner Zeit in Verbindung. So unterhielt er unter anderem mit Erasmus von Rotterdam, Joseph Justus Scaliger, Basilius Amerbach und Ulrich Zasius einen überaus regen Briefwechsel. 1535 wurde Omphal von der juristischen Fakultät der Universität Toulouse zum Doktor der Rechte promoviert. Später sollte Omphal zudem eine Professur an der Universität Köln bekleidet haben.

1537 kehrte Jacob Omphal ins Reich zurück, wo er zunächst in Speyer für den Kurstaat Köln Assessor am Reichskammergericht wurde. Hier lernte Omphal auch den späteren Reichsvizekanzler Georg Sigismund Seld kennen. Nach Groppers eigener Aussage, lobte Omphal das 1538 erschienene Enchiridion etwas zu überschwänglich. Am 8. Februar 1539 heiratete Jacob Omphal die Tochter des stadtkölnischen Syndicus und Kanzlers Peter von Bellinghausen, der seinem Schwiegersohn zu einer Berufung in den Hofrat des Kurfürsten von Köln verhalf. 1544 vertrat Jacob Omphal Erzbischof Hermann von Wied, der 1543 den Versuch unternommen hatte, im Kurfürstentum Köln gegen den erbitterten Widerstand des Klerus und der Stadt Köln die Reformation einzuführen, auf dem Reichstag zu Speyer, um seinen Dienstherrn zu verteidigen. 1545 ernannte Hermann von Wied Jacob Omphal zum Kanzler. Auch nach der Exkommunikation des Erzbischofs und dessen Absetzung als Kurfürst durch Karl V. stand Omphal treu zu ihm, ohne dass Omphal jedoch selbst den Schritt zur Hinwendung zum Protestantismus vollzigen hätte.

Im Jahr 1551 trat Jacob Omphal in als Rat in die Dienste Herzog Wilhelms V. von Jülich-Kleve und Berg, als dessen Gesandter er in den Jahren 1556 und 1557/58 an den Reichstagen teilnahm. 1559 wurde Jacob Omphal in den Reichsadelsstand erhoben.

1562 zog Omphal sich nach einem Reitunfall auf sein Gut in Wiesdorf zurück, wo er noch im selben Jahr starb.

© André & Frank Hagemann, 2007