Kardinal Gropper
Theologie & Geschichte

Nicolaus Pruckner

Nikolaus Prugener

Nicolaus Pontanus

1494 - 1553


Nikolaus Pruckner wurde um 1494 in Franken geboren. Er starb 1553 in Tübingen. Nikolaus Pruckner trat in Mühlhausen in den Augustinerorden ein, schloss sich aber schon früh der Reformation an. Nach dem Ausscheiden aus dem Orden ging Pruckner nach Basel, wo er vor allem die Schriften Ulrich von Huttens bekannt machte. Von hier aus verbreitete sich auch schon bald sein Ruf als hervorragender Redner. Auch zu Zwingli und Oekolampad, die ihn sehr schätzten unterhielt Pruckner von 1522 an rege Beziehungen. 1523 erhielt er seitens der protestantisch gesinnten Zünfte eine Berufung als Prediger nach Mühlhausen, geriet jedoch in Spannungen zum weiterhin zum katholischen Glauben stehenden Rat der Stadt. 1524 ließ Pruckner 20 seiner Schlussreden, in denen er sich nicht nur Rechtfertigte, sondern darüber hinaus eine Zusammenfassung seiner Predigten bot und seine Gegner zur öffentlichen Disputation herausforderte. Im Zuge der Bauernkriege wurde er schließlich vom Rat der Stadt entlassen. In der Folgezeit übernahm er das Predigeramt in Benfeld, wo er sich wiederum von seinen Feinden verfolgt dennoch behaupten konnte. Hier widmete sich Pruckner nunmehr verstärkt der Astronomie und der Mathematik. Immer häufiger hielt er sich nun auch in Straßburg auf, wo er die Wiederherstellung der astronomischen Uhr tatkräftig unterstützte, so dass schließlich seine Gemeinde der Vernachlässigung seiner Amtspflichten wegen gegen ihn klagte und ihn seine reformatorischen Freunde zur Pflichterfüllung mahnen mussten. Nachdem 1538 der Straßburger Bischof Benfeld wieder eingelöst hatte, wurde Pruckner entlassen. Von nun an hielt er sich hauptsächlich in Mainz und Köln auf und widmete sich fast ausschließlich der Astronomie und Astrologie. Schließlich ernannte ihn Hermann von Wied zu seinem Rat. Nach Johannes Groppers Ausscheiden aus dem aktiven Hofdienst im Jahre 1538 gewann Medmann wie auch andere protestantisch gesinnte Räte immer größeren Einfluß auf Hermann von Wied, an dessen Reformationsversuch Pruckner mitwirkte.

© André & Frank Hagemann, 2007