Kardinal Gropper
Theologie & Geschichte

Heinrich von Stolberg


Reformatorisch gesinnter Edelkanoniker am Kölner Domstift und ab 1542 Domdechant. Darüber hinaus war Heinrich von Stolberg Rat des Erzbischofs Hermann v. Wied. 1544 bewarb Heinrich von Stolberg sich als Nachfolger Albrechts von Brandenburgs um das Amt des Mainzer Erzbischofs. Heinrich von Stolberg verkehrte wie Gropper beim Humanisten Hermann Graf v. Neuenahr, dem Kölner Dompropst.

Auf dem Regensburger Reichstag 1541 versucht Heinrich von Stolberg, während Johannes Gropper in Religionsgesprächen die Glaubensspaltung in Deutschland zu überwinden versuchte, die Säkularisation des Kurfürstentums Köln voranzutreiben. Nachdem von Stolberg 1542 zum Domdechanten gewählt worden war, bezeichnete er die Priesterkanoniker am Dom, darunter auch Johannes Gropper, als die “sieben bösen Geister der Kölner Kurie”.

Im Dezember 1544 gab Heinrich von Stolberg eine Einschätzung des Domkapitels zur Religionsfrage ab. Hierin beurteilte den adeligen Anteil und die Edelkanoniker für in der Sache gespalten, wohingegen meinte, dass die separat tagenden Priesterdomherren voll hinter Gropper stünden. Am 8. Januar 1546 wurden Heinrich von Stolberg sowie Friedrich von Wied, Christoph von Oldenburg und der Rheingraf Richard wegen ihrer Treue zum gestürzten Erzbischof Hermann von Wied ebenso wie ihrer protestantischen Haltung wegen vom Papst suspendiert und ihrer Benefizien entsetzt.

© André & Frank Hagemann, 2007