Obwohl Antoine Duprat selber Parlamentspräsident gewesen war, so schien Duprat später diese Körperschaft, der er soviel verdankte, verachtet zu haben. Jedenfalls bot er alle seine Kräfte dafür auf, die Zuständigkeiten des Parlamentes zugunsten des Königtums zu schwächen und alleine auf seine rechtlichen Kompetenzen zu beschneiden. Diese Ausrichtung seiner Innenpolitik trat seit Beginn seiner politischen Karriere, d. h. seit 1515, dem Abschluss des Konkordates, immer stärker zu Tage. Antoine Duprat begriff schnell, wo sich die Interessen des Papstes und des Königs ergänzen und fand eine Lösung, der sich das Parlament widersetzte. Antoine Duprat zwang das Parlament damals mit Gewalt, diesen Vertrag, der Franz I. eine in der Geschichte des Königtums nie da gewesene Macht zugestand, zu ratifizieren. Duprat zögerte keinen Augenblick, selbst davon zu profitieren, in dem er sich vom König jetzt gleich nachdem das Konkordat in Kraft getreten war, fünf Bistümer und zwei Abteien verleihen ließ. Aber das Parlament würde diese Demütigung nicht vergessenen haben. Zehn Jahre später widersetzte es sich bei der Verleihung des Erzbistums Sens und der Abtei St. Benoit, mit dem gleichen erbitterten Widerstand, der Kandidatur und Ernennung Antoine Duprats. Noch einmal würde er hierbei die Oberhand behalten haben.
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