Bei seiner Entlassung im August 1523 unterschrieb Berquin ein Pergament, indem er zugab, die Werke Luthers besessen zu haben. Gleichzeitig bat er darum, dass man ihm diejenigen Bücher, die nicht von diesem Autor waren, zurückzugeben, worunter sich aber auch selbstverständlich die Erasmus Werke befanden, denn Berquin war mit der Zeit, wenn auch nicht der offizielle, so doch der inoffizielle Übersetzer des gelehrten Holländers geworden. Es gibt durchaus Stimmen, die glauben, dass diese Übersetzungen, auf Anregung des Königs, der die Verbreitung der Werke dieses „Fürsten des Buchstaben“ in Frankreich betreiben wollte, zurückgehen, was natürlich die späteren Interventionen seinerseits zugunsten Berquins einfach erklären würde. Man darf jedoch die persönliche Dimension im Verhältnis zum König nicht außer Acht lassen, sein Charisma und seine Fähigkeit Menschen zu überzeugen. Die kirchlichen Autoritäten ließen am 8. August 1523 die Arbeiten Berquins auf dem Vorplatz von Notre-Dame in Paris verbrennen. Er verschwand zunächst aus Paris und zog sich wahrscheinlich in seine flämische Heimat zurück. Trotzdem gab er sich nicht geschlagen, sondern bekräftigte im Gegenteil in seinem engeren Freundeskreis, dass er letztlich die Dunkelmänner der Sorbonne dahin gebracht habe, vor den Argumenten der Wahrheit zurückgewichen zu sein.
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