Kardinal Gropper
Theologie & Geschichte

Bernardino Maffei

1514 - 1553


Bernardino Maffei wurde am 27. Januar in Bergamo als zweiter von acht Söhnen des Girolamo Maffei und seiner Frau Antonia geboren. Er starb am 16. Juli 1553 in Rom. Maffei entstammte einer alten seit jeher dem Adel angehörigen Familie, aus der zahlreiche Kardinäle hervorgegangen waren. So erhielten sein jüngerer Bruder Marcantonio, wie auch sein Neffe Orazio das Purpur verliehen. Darüber hinaus war Bernardino Maffei der Onkel von Marcello Lante della Rovere und Gregorio Naro. Bernardino Maffei studierte Jura an der Universität Padua. Bernardino Maffei war Kanoniker an St. Peter in Rom, wo Alessandro Farnese ihn bald zu seinem Privatsekretär ernannte, was Maffei auch nach dessen Wahl zum Papst 1534 blieb. Am 22. April 1547 erfolgte seine Ernennung zum Bischof von Massa Marittima durch Papst Paul III., der Maffei in der Konsistoriumssitzung vom 8. April 1549 unter dem Titel eines Kardinalsdiakons an St. Ciriaco alle Terme zum Kardinal erhob. Außerdem bestellte Paul III. Maffei zum Erzieher seines Neffen Alessandro Farnese dem Jüngeren. Als Kardinal nahm Maffei am Konklave von 1550 teil, aus welchem Julius III. als Papst hervorgegangen sein sollte, worauf Maffei am 7. Juni 1549 für kurze Zeit als Bischof die verwaltung der Diözese Caserta übernahm, bevor er schließlich am 9. November 1549 zum Erzbischof von Chieta ernannt wurde. Nach seiner Ernennung zum Kardinalslegaten für die Herzogtümer Parma und Piacenza im Jahre 1553, legte Maffei die Verwaltung von Chieta in die Hände seines jüngeren Bruders Marcantonio. Für Julius III. erarbeitete Maffei einen Reformentwurf des Konklaves und der Studien. Zudem hatte Maffei großen Anteil am Trienter Konzil. Bernardino Maffei war mit Ignatius von Loyola befreundet und stand auch mit Johannes Gropper in Kontakt, dem er am 13. Juni 1550 einen Brief schrieb, worin er Maffei bat, sich beim Papst für eine Stundung der Abgaben der Bonner Probstei einzusetzen. vgl. Gropper, Johannes, Briefwechsel II, Münster 2005, S. 200ff, S. 710.

© André & Frank Hagemann, 2007