Kardinal Gropper
Theologie & Geschichte

Jodocus Hoitfilter

1500 - 1551


Jodocus Hoitfilter wurde am 4. Januar 1500 in Osnabrück geboren. Er starb am 28. April 1551 in Rom an vergiftetem Wein. Jodocus Hoitfilter studierte Jura in Köln und Bologna. Seit 1525 war er der Notar des Legaten Lorenzo Campeggio. 1530 nahm Hoitfilter am Augsburger Reichstag ebenso wie am Reichstag von Regensburg im Jahre 1532 teil. Am 25. März 1537 wurde er Priesterdomherr in Köln. Trotz seiner juristischen und diplomatischen Fähigkeiten entsprach Hoitfilter dem typischen Bild eines pfründesammelnden Karrieristen, was seine Beliebtheit großen Abbruch tat, da gerade das mißbräuchliche Sammeln von Pfründen eine der wesentlichen Gründe war, die zur Reformation geführt hatten.  So erhielt Hoitfilter noch die Propstei von St. Kunibert wie die von St. Severin in Köln, wurde Propst in Lübeck, wo er schließlich auch Bischof wurde. Dennoch war Jodocus Hoitfilter reformorientiert. Er weilte oft in Rom, wo Hoitfilter, wie Kaspar Gropper, zur Famiglia des Kardinals Farnese gehörte. Seine Ernennung zum Richter an der päpstlichen Rota krönte seine juristische Laufbahn. Obwohl Johannes Gropper kein freundschaftliches Verhältnis mit ihm pflegte, gab es zwischen beiden einen regen Briefwechsel im Kampf für die gemeinsame Sache. Im Prozeß gegen den Kölner Erzbischof Hermann von Wied vertrat er die Gegenpartei und unterstützte Groppers Kampf gegen den abtrünnigen Kurfürsten in Mainz am Kaiserhof. Am 19. Oktober 1545 berichtete Gropper Hoitfilter in einem Schreiben von seinem Besuch beim Kurfürsten und unterstrich, daß die einzige Hoffnung für Köln in einem baldigen Eingreifen seitens des Kaisers bestehe. In einem Brief vom 5. November 1545 wies Gropper ihn erneut auf die dramatische Lage der Katholiken in Köln hin. Es folgten noch weitere Schreiben an den am Kaiserhof weilenden Hoitfilter, bis dieser Gropper am 6. November 1546 mitteilte, daß er wieder nach Italien aufbrechen und infolgedessen für weitere Delegationen am Kaiserhof nicht mehr zur Verfügung stehen würde.

© André & Frank Hagemann, 2007