Kardinal Gropper
Theologie & Geschichte

Carlo Caraffa

1517 - 1561


Carlo Caraffa wurde am 29. März 1517 geboren. Er starb am 5. März 1561 in Rom. Aus einer neapolitanischen Adelsfamilie stammend, war Caraffa zunächst für eine militärische Karriere vorgesehen. 1555 machte ihn sein Onkel, Papst Paul III. zum Kardinal.

Ganz geprägt von seinem düsteren und intriganten Charakter, spann Caraffa  zahlreiche Intrigen und war in mehrere hinterhältige Machenschaften verwickelt. So war Caraffa es dann auch, der für den üblen Krieg gegen Philipp II. von Spanien verantwortlich war. Angesichts der verschiedenen Machenschaften die er anzettelte, scheint es nicht erstaunlich, das er sein Augenmark bald nach Groppers Ankunft in Rom auf diesen richtete. Schließlich brachte Caraffa sogar Zachario Delfino dazu, Gropper bei der Inquisition anzuzeigen. Gropper, der gerade vor der Willkür, Unrechtschaffenheit und grausamen und tödlichen Rachsucht eines Erzbischofs, der nicht  im geringsten fähig war, sein Amt auch nur im Ansatz auszuüben und dessen gewalttätiger Jährzorn soweit ging Johannes Gropper und seinem jüngeren Bruder Kaspar nach dem Leben zu trachten, aus Köln fliehen musste, sah sich jetzt hier in Rom im engen Netz seiner Intrigen gefangen. Gropper jedoch hielt jetzt, der Häresie angeklagt und den Nachstellungen und der Willkür seitens der Inquisition ausgesetzt, sein tadelloses Plädoyer, das vielleicht zu seinen besten Werken gehört. Johannes Gropper ging in allen Anklagepunkten freigesprochen völlig unbeschadet aus dem Prozess hervor. In der Folge dieses Prozesses, fielen der Urheber der Intrige, wie auch alle seine Komplizen beim Papst in Ungnade. Tatsächlich verbannte Paul III. seinen Neffen sogar.

Carlo Caraffa, der “alles aufgeboten hatte, um Johann Gropper vom Papst fernzuhalten” (vgl. Ludwig Pastor: Geschichte der Päpste), war gescheitert. 1560 ließ Pius IV. ihn wegen Hochverrates verhaften und in der Engelsburg inhaftieren, wo er schließlich erdrosselt wurde.

© André & Frank Hagemann, 2007