Hermann von Wied, der zunächst im Sinne einer katholischen Reform die Erneuerung seiner Diözese vorantrieb, wandte sich schließlich völlig unvorbereitet dem Protestantismus zu, indem er Martin Bucer nach Bonn berief. In der offenen Auseinandersetzung mit ihm entwickelte Johannes Gorpper sein theologisches Profil. Durch Hermann Graf zu Neuenahr, der führende humanistische Kopf in Köln, Dompropst und Vetter des Erzbischofes Hermann von Weids, dessen Offizial Gropper war, zunächst vom Kurfürsten für verschiedene administrative Aufgaben eingesetzt, erhielt Johannes Gropper durch Fürsprache Hermann von Neuenahr hin vom Erzbischof letztlich die Stelle des Großsieglers des Erzstiftes. Mitten in dem mit Rom bezüglich der Vergabe von Pfründen in der Erzdiözese schwelenden Konfliktes Ende der Zwanziger Jahre publizierte der Kurfürst am 25. Juni 1527 eine Erklärung, dass er künftig, wie bereits geschehen, auch in den päpstlichen Monaten die Pfründe zu besetzten beabsichtigte. Diese Erklärung geht auf die juristische Anregung seitens Bernhard von Hagens, dem Kanzler des Erzstiftes, und Groppers wie auch des Juristen Jodokus Erpach zurück.
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