Karl V. und sein Bruder Ferdinand I. schätzen Madrutsch Fähigkeiten als Theologe und Diplomat. Soe betrauten ihn mit wichtigen heiklen Missionen. So nahm Madrutsch als kaiserlicher Gesandter aktiven Anteil an der Politik auf dem Reichstag von Regensburg, wo er den die katholische Lehre gegen die lutherische Häresie verteidigte. Als Kardinal von Trient und weltlicher Herrscher des Fürstentums Trient, nahm er natürlicher Weise eine herrausragende Stelle bei den Verhandlungen des Trienter Konzils ein. Neben der Verteidigung der katholischen Lehre ging es Madrutsch aber stets auch um eine wirkliche und ernsthafte Erneuerung des katholischen Glaubens. Das schließlich solche Reformen auf dem Konzil diskutiert und beschlossen wurden verdankt die Kirche nicht zu einem geringen Teil seinen unermüdlichen Anstrengungen. Auf dem Konzil verteidigte Madrutsch unter anderem auch den Gebrauch der Muttersprache und vor allem auch die Übertragung der Bibel in die Muttersprache gegen die oftmals vertretene Meinung, es würden hierbei Perlen vor die Säue geworfen, indem er betonte, dass die Weitergabe des Glaubens wie auch der Sprache über die Mütter geschehe und man infolgedessen nicht davon sprechen dürfe, es handele sich hier um Säue. Wie auch die anderen Konzilsväter war Madrutsch von Groppers Votum zum Opfercharakter der Messe ebenso wie von seiner Predigt vor den Vätern am Dreikönigstage des Jahres 1552 derart beeindruckt, dass er Groppers Predigt sogleich in Druck legen lassen wollte. Johannes Gropper widersprach jedoch einer übereilten Veröffentlichung, da er eine vorhergehende Überarbeitung für nötig erachtete,
|