Kardinal Gropper
Theologie und Geschichte

Pietro Paolo Vergerio d. J.

1497 - 1565


Geboren um 1497 in Capo d’Istria (Koper/Istrien). Gestorben am 4. Oktober 1565 in Tübingen. Vergierio war zunächst als Anwalt in Verona, Padua und Venedig tätig, bevor er nach dem Tode seiner Frau, Diana Contarini, um 1530 in päpstliche Dienste trat. In der Zeit von 1533 bis 1535 war er Nuntius am Hofe Ferdinands I.

1536 wurde Vergerio Bischof von Capo d’Istria, wo er die Ausbreitung des Protestantismus begünstigte. Dennoch setzte er sich für das Zustandekommen des Konzils ein. 1540 in Worms und 1541 in Regensburg nahm er an den Religionsgesprächen teil, wobei er sich immer mehr vom Papsttum löste und sich stets mehr den protestantischen Positionen annäherte. Wegen der starken Protestantisierung in seinem Bistum sollte ihm der Prozess gemacht werden, weshalb er auf dem Konzil in Trient vergeblich versuchte, Bischöfe für seine Politik zu gewinnen. In einem ordentlichen Verfahren wurde Vergerio für schuldig befunden und am 3. Juli 1549 exkommuniziert.

Nach seiner Flucht nach Graubünden, war Vergerio dort 1550 bis 1553 Pfarrer in Vicosoprano. Darauf stand er als Rat in Diensten Herzog Christoph von Württemberg. Jetzt verfasste Vergerio unter einem Pseudonym Schriften gegen das Papsttum und gegen das Konzil. Unter den Schriften befindet sich ein gefälschter Brief Papst Pauls III. an Johannes Gropper, um Gropper und sein Verhalten in ein schlechtes Licht zu rücken.

© André & Frank Hagemann, 2007