Kardinal Gropper
Theologie & Geschichte

Johannes Fabri

Johannes Faber

1478 - 1541


Johannes Fabri wurde 1478 in Leutkirch als Sohn des Peter Heigerlin geboren. Er starb am 21. Mai 1541 in Wien. Sein Vater war Schmied, wonach er sich entsprechend der Humanistischen Sitte später latinisiert Fabrizius, Faber oder Fabri nannte. Johannes Fabri studierte in Tübingen und Freiburg im Breisgau Jura. 1511 beendete er sein Studium mit der Promotion zum Doktor beider Rechte. Faber war darauf zunächst in Lindau tätig, bevor er schon kurz darauf Pfarrer in seiner Heimat Leutkirch wurde. Faber erhielt zudem ein Kanonikat in Basel und wurde zum Offizial des Baseler Bischofs. 1518 ernannte der Konstanzer Bischof Hugo von Hohenlandenberg Johannes Fabri zu seinem Generalvikar, worauf er noch im gleichen Jahr durch Papst Leo X. die Ernennung zum Protonotar erhielt. Fabri, der als enger Freund Erasmus’ tief von den Ideen des christlichen Humanismus geprägt war, stand der Reformation zunächst mit einer zögerlich abwartenden Haltung gegenüber. Mit Zwingli tauschte Fabri sich sogar in regem Briefwechsel aus, bevor er sich 1521 bewusst von Luther abwandte. Johannes Fabri entwickelte 1521/1522 während seines Romaufenthaltes einen eigenen theologischen Reformansatz, der ihn in Folge zu einem entschiedenen Gegner der Reformation in Oberdeutschland und vor allem in der Schweiz machte. 1526 traf er auf der Badener Disputation mit Johannes Eck zusammen, der dort einen Sieg über die beiden Reformatoren Ökolampad und Haller errang. Bereits zuvor hatte Fabri 1523 an der Disputationen von Zürich und am so genannten Regensburger Konvent teilgenommen. Ebenfalls seit 1523 unterhielt er eine enge Beziehung zu Erzherzpg Ferdinand, dessen Rat und Beichtvater er später werden sollte. 1529 wurde Fabri Koadjutor der Diözese Wiener Neustadt. Auf dem Augsburger Reichstag von 1530 gehörte Fabri mit Eck und Johannes Gropper zu dem Kreis von Theologen und Juristen, die von den katholischen Ständen damit beauftragt waren, die Confessio Augustana zu widerlegen. Darüber hinaus wurde Johannes Fabri noch im selben Jahr zum Bischof von Wien ernannt. 1540/1541 nahm er mit Johannes Gropper an den Religionsgesprächen von Hagenau, Worms und Regensburg teil.

© André & Frank Hagemann, 2007