Kardinal Gropper
Theologie & Geschichte

Jörgen Skodberg

Georg Schotburg

+ 1551


Jörgen Skodborg war der Sohn eines Ratsmannes der Stadt Kolding. 1502 studierte Skodborg in Rostock. Bereits 1507 stand Jörgen Skodberg darauf in Diensten bei Königin Christine von Sachsen in Odense. Seit 1513 war Skodberk Kanoniker in Rosklide, wo er von 1517 auch Vorsteher des Hospitals war. In dieser Zeit quittierte Skodborg den Dienst bei Königin Christine und ging an den Königshof, wo er Sekretär König Christians II. wurde, für den er im folgenden diplomatische Aufträge erfüllte. So sandte Christian Skodberg 1516 nach Holland, um die Ausbezahlung von Subsidien zu überwachen. Nach seiner Rückkehr betrieb er im Auftrag des Königs den Prozess mit Bischof Jens Andersen Beldenak, wofür sich der König Skodberg gegenüber seine ganze Anerkennung zum Ausdruck brachte. 1518 schickte Christian Skodberg wieder in die Niederlande und nach Frankreich, wo er um Hilfe für den bevorstehen Feldzug in Schweden nachsuchen sollte. Als das Domkapitel von Lund nach dem Tod des Erzbischofs, Birger Gunnarsen, am 10. Dezember 1518 seinen Dechanten, Aage Sparre Jepsen zu seinem Nachfolger bestimmt hatte, griff der König hier persönlich ein, indem er nunmehr befahl, man solle Jörgen Skodborgs zum Erzbischof wählen, was dan auch tatsächlich am 5. Januar 1520 geschah. Der Papst jedoch verweigerte Skodberg die Konfirmation, der jetzt seinerseits Kardinal Paolo Emilio dei Cesi zum Erzbischof ernannte, zumal Christian II. sich offensichtlich bloß der Dienste Skodborgs bedienen wollte um Bornholm, Ahus und drei weiter Gemeinden in Schonen dem Erstift zu entreißen um die Gebiete wieder unter den Einfluss der Krone zu bringen. Als Skodborg sich jedoch weigerte sich von der Kirche loszusagen, wurde er abgesetzt und durch Diderik Slaghack ersetzt. Jetzt floh Skodborg aus Lund und verbarg sich nunmehr zunächst im Brüderkloster nach Kopenhagen. Nachdem Slagheck im Januar 1522 hingerichtet worden war, hielt es Skodborg jetzt für dringend erforderlich in dieser Angelegenheit selber nach Rom zu gehen. In der Zwischenzeit ernannte Christian II Johannes Weeze, den Bischof von Roskilde zum Erzbischof von Lund, der sich jedoch nicht lange dort halten konnte und endlich zusammen mit seinem König aus Dänemark fliehen musste, worauf das Domkapitel wiederum Aage Sparre Jepsen als Erzbischof einsetzte. Skodborg, der jetzt seine Zusammenarbeit mit Friedrich I. begann, gelang es jetzt sich mit der Kurie und erreichte seine 1525 die päpstliche Bestätigung. Letztendlich ernannte der König 1526 schließlich doch noch Aage Sparre, da dieser den König als Oberhaupt der Kirche anerkannte, woraufhin Jörgen Skodborg nach Köln ging. Erzbischof Hermann von Wied gewährte dem für seine Frömmigkeit und seinen asketischen Lebensstil gerühmten Skodborg am 31. Oktober 1537 das Amt des Dechanten an St. Aposteln als Nachfolger des im September 1531 verstorbenen Hermann Schultemann. In der Folge sollte diese Besetzung zu diplomatischen Verwerfungen mit der Kurie bezüglich der Kollation führte, da Schultemann in einem ungeraden, d. h. päpstlichen Monat gestorben war und die Nachfolgefrage hinsichtlich der Dechantei an St. Aposteln in den bereits voll zwischen Rom und dem Erzbischof entbrannten Rechtsstreit um die Frage der Pfründenvergabe fiel. Was Skodborg selbst betrifft, so widmete dieser sich darüber hinaus der Lehre und Bildung als Lektor an der Kuckaner Burse, deren Regens er zeitweilig war. Diese Jörgen Skodborg gehörte zum Rerformkreis um Johannes Gropper und Andreas Herl, dem unter anderem der Gründer des Beginenhofes in Oisterwijck, Johannes van Esche, Mentor des jungen Peter Canisius, und Laurentius Surius wie auch der Prior der Kölner Kartause Georg Kalckbrenner angehörten. Im Jahre 1540 weihte Skodberg den neuen Altar in der Kartause ein. Zudem war Skodborg neben Heinrich Buschers von Tongeren, Johannes Nopel, Bernhard Georgii, Eberhard Billick, Tilmann Segeberg, Kaspar Doroler Andreas Herl, Matthias Kremer, Hermann Blanckefort und schließlich Johannes Gropper Mitverfasser der Erzbischof Adolf von Schaumburg am 23. Februar 1547 in Poppelsdorf überreichten Denkschrift.

© André & Frank Hagemann, 2007