Kardinal Gropper
Theologie & Geschichte

Friedrich von Wied

1478 - 1551


Friedrich von Wied wurde 1478 als jüngster Sohn des Grafen Friedrich IV. von Wied-Runkel und seiner Frau Agnes von Virneburg geboren. Er starb 1551. Friedrich von Wied war ein Bruder des Kölner Erzbischofs Hermann von Wied und Onkel des späteren Kölner Erzbischofs gleichen Namens mit dem er nicht zu verwechseln ist. Friedrich von Wied war Dechant an St. Gereon in Köln. 1523 wurde Wied Bischof von Münster. Im Streit des Kölner Klerus um die geistlichen Freiheiten mit dem Rat der Reichsstadt Köln hatte der Kaiser Friedrich von Wied als Bischof von Münster neben dem Straßburger Bischof Wilhelm von Hornstein sowie den beiden Grafen Wilhelm und Bernhard von Nassau zu Kommissaren eingesetzt. Spätestens in dieser Auseinandersetzung lernte Friedrich von Wied Johannes Gropper kennen, den er zu seinem Vertreter auf den Reichstagen 1529 in Speyer und 1530 in Augsburg ernannte. Gropper unterzeichnete als solcher mehrmals die Reichstagsabschiede für Friedrich von Wied.

Er neigte dem Protestantismus zu, was der Errichtung der Täuferherrschaft in Münster Vorschub leistete, da er lange Zeit zögerte einzugreifen. Nach der militärischen Niederschlagung des Aufstandes, musste Friedrich von Wied 1532 auf sein Bistum resignieren, wozu er jedoch erst bereit war, nachdem ihm mit der Propstei an St. Cassius und Florentius in Bonn ein adäquater Ausgleich angeboten worden war. Sein Bruder, der Kölner Erzbischof Hermann von Wied, der auch in Bonn residierte, hatte mit Unterstützung Johannes Groppers diesen gegen den päpstlichen Provisionisten Peter van der Forst durchgesetzt. Am 19. Juni 1536 schrieben Friedrich von Wied und Gropper einen gemeinsamen Brief an den Edeldomherrn Graf Heinrich von Stolberg.

In der Auseinandersetzung um die Einführung einer reformatorischen Kirchenordnung im Kurfürstentum Köln durch seinen Bruder Hermann von Wied stand er wie die Domherren Graf Heinrich von Stolberg, der Rheingraf und Christoph von Oldenburg dem katholischen Lager um Johannes Gropper gegenüber. Nach dem Bruch zwischen dem protestantisch gesinnten Teil und den Domherren, die nicht bereit waren, Hermanns Reformordnung anzunehmen, verließen die protestantische Gruppe Köln und residierte in Bonn als Gesamtkapitel weiter. Am 8. Januar 1546 wurden diese Domherren vom Papst suspendiert und all ihrer Pfründen entsetzt. Neuer Propst in Bonn wurde Johannes Gropper.

© André & Frank Hagemann, 2007