Kardinal Gropper
Theologie & Geschichte

Georg von Braunschweig

1494 - 1566


Geboren am 22. November 1494. Gestorben am 4. Dezember 1566 in Verden. Georg entstammte der Ehe Herzog Heinrichs des Älteren von Braunschweig-Lüneburg-Wolfenbüttel mit Catharina von Pommern-Wolgast, deren vierter Sohn er war. Wie seine älteren Brüder Christoph und Franz, war Georg schon früh für den geistlichen Stand bestimmt. 1515, zu Beginn seines Jurastudiums in Köln, war er schon Innhaber von Kanonikaten an den Domkirchen von Köln und Hildesheim sowie eines weiteren Kanonikates an St. Gereon zu Köln. Im Laufe der Zeit erhielt Georg von Braunschweig einige Propsteien sowie ein auch weiteres Kanonikat an der Domkirche zu Straßburg. Aus den Kapitelprotokollen aus Köln und Straßburg geht hervor, dass er den erforderlichen Residenzverpflichtungen an allen Orten korrekt nachkam.

1527 lehnte er die Postulation zum Erzbischof von Riga ab, wurde jedoch 1530 Nachfolger des in Regensburg verstorbenen Grafen Hermann von Neuenahr, dem großen Kölner Humanisten und Förderer Groppers, als Dompropst zu Köln. Spätestens seit 1532 war Georg auch Dompropst zu Bremen. Während Georg von Braunschweig sich in Straßburg mit den Reformatoren Hedio und Bucer auseinanderzusetzten hatte, geriet er als Dompropst von Köln nun wiederum mitten in die Spannungen zwischen Klerus und Erzbischof. Aus seiner humanistischen Duldsamkeit heraus zunächst schwankend in seinem Standpunkt, ergriff er trotz seiner Sympathie für Hermann von Wied, die Partei Groppers. 1551 hatte sich Georg von Braunschweig Hoffnungen auf das Bischofsamt in Hildesheim gemacht, doch Johannes Gropper setzte sich aus politischen Erwägungen für Friedrich von Holstein ein, womit er die Ambitionen Georgs von Braunschweig zunichte machte. 1554 wurde Georg von Braunschweig Administrator der Diözese Minden und wurde schließlich 1558 Erzbischof von Bremen und Bischof von Verden.

© André & Frank Hagemann, 2007