Das gute Einvernehmen Alessandro Farneses mit dem Papst sollt jedoch schon kurz darauf getrübt werden, denn nach dem Tod seines Vaters, Pier Luigi Farneses, des Herzogs von Parma, wollte Paul III. das Herzogtum wieder in den Kirchenstaat einverleiben, damit auf diese Weise verhindert würde, dass sich Karl V. des oberitalienischen Staates bemächtigen könnte. Alessandros Bruder Ottavio, kämpfte aber wie nicht anders zu erwarten verbissen darum, seinen Rechten Geltung zu verschaffen. Der unerwartet erbittere Widerstand seitens der Farnese war für Paul III. ein harter Schlag, der ihn schließlich derart mitgenommen haben würde, dass er Bettruhe halten musste, woraufhin Alessandro, der glaubte, der Tod des Papstes stehe unmittelbar bevor alle erforderlichen Maßnahmen ergriff, um die Rechte der Familie zu durchzusetzen. So ließ Alessandro nunmehr die Tore Roms schließen und durch seine Anhänger bewachen ließ, so dass er die ein- wie ausgehenden Nachrichten kontrollieren konnte. Darüber hinaus befahl er dem päpstlichen Legaten in Parma ausdrücklich, die Stadt seinem Bruder Ottavio zu übergeben.
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