Nachdem Morone zwischenzeitlich nach Italien zurückgekehrt war, wo er dem Kapuzinerorden in seinen Bistümern das Niederlassungsrecht einräumte, kehrte er an den Hof Ferdinands zurück, um diesen Anfang 1540 auf eine Reise in die Niederlande zu begleiten. Im Anschluss daran, nahm er an den Religionsgesprächen in Hagenau teil, wo er Gropper kennenlernte. Kaum zurück in Österreich, brach Morone schon bald wieder auf, um sich Ende des Jahres nach Worms zu begeben, wo er neuerlich an einem Kolloquium teilnahm, in dessen Verlauf er, seiner Politik der Mäßigung gegenüber den Protestanten wegen, durch Antoine Perrenot de Granvelle heftig angegriffen wurde. Infolgedessen verließ Morone die Religionsgespräche in Worms bereits am 19. Januar 1541. Auf dem Regensburger Reichstag des Jahres 1541, trat Morone an der Seite Gasparo Contarinis mit einem solch außergewöhnlichen diplomatischen Geschick auf, dass es ihm möglich war, die unterschiedlichen Positionen für seine Vermittlungsbemühungen hinsichtlich des jetzt greifbar scheinenden Kompromiss besser ausloten zu können. Als Vermittler bekräftigte Morone die Übereinstimmung des bezüglich der Rechtfertigungslehre gefundenen Kompromisses, der von Contarini mit den Vertretern der protestantischen Seite ausgehandelt worden war, mit der katholischen Glaubenslehre. Die gefundene Einigungsformel hinsichtlich der Rechtfertigung wurde von Rom jedoch am 27. Mai 1541 verworfen. Später würde ihn seine nachgiebige und zu Zugeständnissen bereite Haltung den Protestanten gegenüber unter Paul IV, dem Reorganisator der römischen Inquisition, dem Verdacht der Häresie ausgesetzt haben. Im Herbst 1541 schließlich empfahl Morone, Rom die Veröffentlichung eines katholischen Katechismus nach dem Vorbild von Groppers Enchiridion, das selber nach erfolgter Durchsicht seitens der Kurie als Basis für ein solches Projekt dienen könne.
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