Kardinal Gropper
Theologie & Geschichte

Giovanni Morone

1509 - 1580


Im Oktober 1542 wurde Giovanni Morone, gemeinsam mit seinen Kollegen Reginald Pole und Pietro Paolo Parisio, zum Kardinalslegaten für das Konzil ernannt. Am 22. November 1542, traf er schließlich in Trient ein. Jedoch sollte er nach dem Scheitern der Konzilseröffnung bereits im Juni 1543 unverrichteter Dinge nach Rom zurückgekehrt sein.

Im Winter des Jahres 1543 näherte sich Morone mehr und mehr dem Reformkreis um Reginald Pole und seinen Mitarbeitern Marc-Antonio Flamino und Alviso Priuli an, durch die er an die theologischen Ideen von Juan de Valdes herangeführt wurde. Besonders unter dem Eindruck der Werke von Kardinal Federico Fregoso, besonders jedoch durch dessen Traktat „Benificio Die“ erfuhr Morones irenische Haltung eine gewisse Verhärtung. In der Zeit von Mai 1544 bis Juli 1548, war Morone Kardinallegat in Bologna, wohin das Konzil nunmehr verlegt worden war. Trotz der schwachen Beteiligung wurde das Konzil hier nun endlich am 15. März 1545 eröffnet. Doch schon bald sollte das Konzil Gefahr laufen, wegen der drohenden Beschlussunfähigkeit in Folge der geringen Anzahl an Teilnehmern, bereits nach kurzer Zeit wieder suspendiert zu werden. Darüber hinaus wurden auch die einzelnen Sitzungen immer wieder unterbrochen. Im Grunde bestand das Konzil bloß noch aus lose aufeinander folgenden meist schwach besuchten Einzeldebatten. Bald sollten sich die Konzilsväter nicht einmal mehr für diese ins Leere laufenden Sitzungen getroffen haben, so dass das Konzil schließlich doch wieder endgültig auf unbestimmte Zeit unterbrochen wurde. Am 7. Februar 1550 wurde Julius III. zum Papst gewählt. Bereits im Herbst 1550 ließ dieser, in Hinblick auf die für den 1. Mai 1551 vorgesehene Wiedereröffnung des Konzils, die wichtigen Reformkardinäle Morone, Pole und Cervini zur Unterstützung des Reformflügels im Konsistoriums nach Rom rufen. Obwohl das Konzil wie vorgesehen eröffnet wurde, sollte es auch dieses Mal wieder unterbrochen werden müssen, da die meisten Teilnehmer angesichts eines drohenden Angriffs seitens der bereits auf Innsbruck vorrückenden protestantischen Truppen aus Trient geflohen waren, so dass vom 25. Januar 1554 an keine weitere reguläre Sitzung mehr abgehalten werden konnte. Wiederum war ein weiterer Versuch gescheitert, endlich die so dringend notwendigen Reformen durchzuführen.

© André & Frank Hagemann, 2007