Die Freundschaft zwischen beiden spiegelt sich auch darin, daß Konrad von Heresbach, Johannes von Vlatten 1534 bittet, die Verhandlungen für seine Ehe mit der Nonne Mechthild von Dünen zu führen. Beide hatten auch eine enge Freundschaft mit Johannes Gropper. Seit 1520 betrieb der klevische Hof den Versuch einer Kirchenreform ausgehend von einer von Konrad von Heresbach initiierten Kirchenordnung, die schließlich 1533 fertig gestellt war, in der vor allem in Hinblick auf Seelsorge und Volksbildung von Vlattens Einfluß spürbar war. Diese Reform versuchte einen Mittelweg zwischen lutherischer Reformation und strengem Festhalten am Überkommenen, die so genannte “Via Media”. Eine solche Reform ging natürlich nicht ohne Zustimmung und Einbindung des Kölner Erzbischofs dem die geistliche Jurisdiktion über den größten Teil der Herzogtümer zustand. Hierbei sollte nunmehr Johannes Gropper, der wie Johannes von Vlatten dem erasmischen Humanismus zuneigte, der auf erzbischöflicher Seite zuständige Ansprechpartner gewesen sein. Trotz aller Bemühungen und dem guten freundschaftlichen Verhältnis der drei Räte Gropper, von Heresbach und von Vlatten untereinander, konnte man politisch zu keiner Übereinkunft gelangen. Im Frühjahr 1530 war Johannes von Vlatten gemeinsam mit dem Kaiser in Bologna, wo er auch an dessen Krönung durch den Papst teilnahm. Ende des Jahres 1530 waren von Vlatten wie auch Gropper als Gesandte auf dem Reichstag von Augsburg. Beide waren von den dort stattfindenden Religionsgesprächen stark beeindruckt.
|