Das Projekt der Reorganisation der kirchlichen Strukturen in den spanischen Niederlanden wurde von nun an beherzt unter der Leitung von Granvella angegangen, nachdem sich auch König Philipp II. von Spanien und Papst Pius IV. sich hierauf geeinigt hatten. Man schuf in der Folge zunächst 14 neue Diözesen, die man zum größten Teil der Jurisdiktion der drei für die Niederlande neugebildeten Kirchenprovinzen Cambrais, Utrecht und Mechelen unterstellte, um eine bessere Kontrolle der Reformen sicherzustellen. Die Erzdiözese Mechelen wurde neu errichtet. Die beiden anderen neuen Provinzen Utrecht und Cambrais wurden im Rang erhoben. Das Territorium der alten Diözese Therouanne, deren Bischofssitz von den kaiserlichen Truppen dem Erdboden gleich gemacht worden war, wurde auf die drei neu errichteten Bistümer Boulogne, St. Omer und Ypern aufgeteilt. Die neuen Bistümer Gent und Brügge wurden aus dem Bereich der Diözese Tournai herausgeschnitten, die jetzt auf den südlichen Bereich der alten Zirkumskription, wozu bloß noch die engere Umgebung um die Städte Kortrijck, Douai und Tournai gehörte, beschränkt. Das neu errichtete Erzbistum Mechelen wurde ebenso wie die neue Diözese Antwerpen aus dem Jurisdiktionsbereich des Bistums Cambrais herausgenommen. Auf dem Gebiet der ausgedehnten alten Diözese Utrecht entstanden neben Utrecht selber, das bestehen blieb, insgesamt vier neu Bistümer, wofür jedoch, wie oben erwähnt in den Rang einer Erzdiözese erhoben, und die neuen Bistümer Haarlem, Leeuwarden, Groningen und Deventer der neuen Kirchenprovinz unterstellt.
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