In Augenblick, als Moritz von Sachsen sich anschickte, die österreichischen Erblande zu überfallen und die Residenz des Kaisers im tirolerischen Innsbruck angriff, begleitete Perrenot den Kaiser auf der Flucht nach Villach in Kärnten. Von diesem Angriff völlig überrascht, war die Lage des Kaisers nunmehr überaus prekär geworden. In dieser bedrohlichen Situation, sah sich Karl V. gezwungen, den protestantischen Forderungen nachzugeben. Am 2. August 1552 unterzeichnete Karl V. in Passau feierlich den von Perrenot ausgehandelten Vertrag von Passau, worin Karl V. den protestantischen Ständen einige der ihnen in Folge der Schlacht bei Mühlberg entzogenen Privilegien zurückgab. In den folgenden Monaten beauftragte der Kaiser seinen treuen Sekretär mit den Verhandlungen über die Ehe seines Sohnes, Erzherzog Philipps mit Maria Tudor, der ältesten Tochter und Erbin König Heinrichs VIII. von England. So stand Granvella 1553 an der Spitze einer Gesandtschaft an den englischen Hof, wo er persönlich die diesbezüglichen Verhandlungen führte. Nach der Abdankung Karls V. 1556 wurde Granvella dann Philipps Premierminister.
|