Nach dem Tode des englischen Königs Eduard VI. am 6. Juli 1553, sandte Papst Julius III. Pole nach England zurück, womit der Papst dem dauernden Drängen der neuen katholischen Königin Maria von Engalnd nachgab, die darum gebeten hatte Pope nach England zu schicken, damit er dort mit seiner Unterstützung die dringend benötigte Hilfe den Wiederaufbau des Katholizismus im Königreich leisten könnte.
Tatsächlich benötigte Maria nach ihrer Thronbesteigung dringend die Hilfe eines erfahrenen Diplomaten für die anstehende Aussöhnung der Parteien des zerrissenen Landes, wohingegen Pole seinerseits angesichts der schier unvorstellbaren Aufgabe, die gegnerischen Konfessionen miteinander zu versöhnen, all seines diplomatischen Geschicks bedurfte. Auf seinem Weg nach England, reiste Pole durch die Niederlande, wo er am Kaiserhof in Brüssel einen längeren Aufenthalt einlegte. Hier wurde Pole einerseits vom Kaiser zurückgehalten, da Karl V. darauf bestand, dass die Ehe seines Sohnes Philipp mit der englischen Königen geschlossen sein sollte noch bevor Pole, der diese Verbindung offen beargwöhnte, weil Maria die Tochter von Philipps Großtante war, nach England weiterreiste, andererseits diente Poles Aufenthalt jedoch auch seiner eigenen Sicherheit, da in England der gegen ihn vom Parlament ausgestellte Haftbefehl wegen Hochverrates noch immer Gültigkeit besaß, so dass Pole abwarten musste, dass Maria ihren Willen im Parlament durchgesetzt haben würde, damit der Haftbefehl noch vor seiner offiziellen Einreise durch Parlamentsbeschluss aufgehoben wurde. So landete Pole erst mit erheblicher Verspätung am 20. November 1554 in Dover.
|